“Die Mühlen stellen ein Erbe unserer oberschwäbischen Region dar.
Diese vor dem Verwaisen und dem Verfall zu bewahren bedarf eines
langjährigen, unablässigen und unermüdlichen Engagements.“
Elisabeth Jeggle, Europaabgeordnete und Schirmherrin der Mühlenstraße

Müllermeister erklärt sein Handwerk

Montag, 07 März 2016.

Müllermeister erklärt sein Handwerk

Müllermeister erklärt sein Handwerk

Schwäbische Zeitung  - Aktion der Serie „Gesund und nah“ 
03. März 2016



Georg Uhl erklärte den Lesern, welches Mehl wie oft gemahlen wird.
Foto: 
SZ- Katrin Bölstler
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20 SZ-Leser haben sich am Mittwoch in der Uhl-Mühle in Haslach eingefunden, um mehr über die Produktion des heimischen Mehl und Grieß zu erfahren. Die Aktion ist Teil der Serie „Gesund und nah“, die die Schwäbische Zeitung und die AOK Ulm-Biberach gemeinsam ins Leben gerufen haben.

Renate Fischer ist aus Edelbeuren angereist. Die SZ-Leserin hat bereits einmal eine Mühle in der Region besucht, möchte jedoch noch mehr über die Herstellung dessen erfahren, was sie täglich in der Küche verwendet. „Ich habe gelernt, dass es große Unterschiede macht, was für ein Mehl ich für Spätzlesteig nehme, heute erfahre ich vielleicht, wie sich dieses Mehl von anderem unterscheidet“, sagt sie. Sie kennt die Produkte der Uhl-Mühle und findet es gut und unterstützenswert, dass die Müllerfamilie vor allem Korn aus der Region für ihre Produkte verwendet.

Eleonore und Peter sind aus Haslach, haben bisher jedoch noch nie eine Führung mitgemacht. Am jährlichen Mühlentag ist die Schlange stets sehr lang, bis zu 5000 Menschen besuchen an diesem Tag die Mühle. Heute wollen sie die Chance nutzen und mehr darüber erfahren, was genau bei ihnen im Ort produziert wird.

Die Gruppe teilt sich auf. Müllermeister Karl Uhl bleibt mit dem ersten Teil der Gruppe im Erdgeschoss, während sein Sohn Georg Uhl mit dem anderen Teil die Treppe hinaufsteigt. 27 Jahre alt ist er und schon jetzt steht fest, dass er den Betrieb eines Tages übernehmen wird. In fünfter Generation wird die Mühle inzwischen geführt und in jeder hat sich der Betrieb ein wenig verändert. Während es inzwischen automatisierte Maschinen für fast jeden Zwischenschritt der Säuberung des Korns und der Mahlung gibt, habe sein Großvater noch mit echten Mühlsteinen gearbeitet, erzählt Georg Uhl. „Wir legen großen Wert darauf, mit der Zeit zu gehen und dabei stets gute Qualität zu produzieren“, sagt der junge Müller und erläutert den Besuchern, warum die Mühle inzwischen sogar ein eigenes kleines Labor hat. Mithilfe der Geräte können die Müllermeister etwa feststellen, wie hoch der Enzymgehalt im Korn ist. Je nachdem, ob es ein trockener oder nasser Sommer war, ist dieser unterschiedlich hoch im Korn.

Andere Maschinen sind mehrere Jahrzehnte alt, funktionieren jedoch tadellos. Schritt für Schritt erläutert Uhl, wie die Maschinen das Getreide aufgrund von Gewicht, Größe, Form und Farbe vorsortieren. Steine, Sand und giftige Mutterkörner werden so vom Korn getrennt. Erst danach geht es in die Mahlung. Je nachdem, ob am Ende Vollkornmehl, Grieß, helles Mehl oder Schrot herauskommen soll, wird das Korn unterschiedlich oft gemahlen. Die Besucher sind interessiert und stellen viele Fragen. Dass die Mühle das Getreide fast ausschließlich aus der Region bezieht, stößt auf große Zustimmung. Manche Hausfrau lässt sich den Unterschied zwischen den unterschiedlichen Mehl- und Griesarten erklären.

Zum Schluss stehen alle noch zusammen, Georg Uhl wird mit einem warmen Applaus verabschiedet.

 Text und Foto: Katrin Bölstler

Wir bedanken uns bei der Schwäbischen Zeitung für die Überlassung des Berichts.

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